Eine Schilddrüsenerkrankung kann viele Gesichter haben. Anfangs können die Beschwerden oft unspezifisch sein, was die Diagnose erschwert.
Die Schilddrüse hat allerdings immens wichtige Aufgaben in unserem Organismus zu erfüllen, so dass eine Erkrankung weitreichende Auswirkungen haben kann.
Aufgaben der Schilddrüse:
- Produktion der Schilddrüsenhormone; dadurch kontrolliert sie den Stoffwechsel jeder einzelnen Körperzelle sowie den Energiebedarf des Körpers
- Regulation der Herzfrequenz
- Regulation des Wärmehaushalts
- Aktivierung der Sauerstoffaufnahme von Zellen und Geweben
- Anregung der Atem- und Darmfunktion
- Erhöhung der Reaktionsfähigkeit von Nerven- und Muskelgewebe
Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose):
Beim einem Mangel an Schilddrüsenhormonen verlangsamt sich der gesamte Stoffwechsel. So wird Fett langsamer verbrannt, die Blutfettwerte steigen und damit auch das Risiko von Gefäßablagerungen (Arteriosklerose).
Typische Symptome können sein:
- Vermehrtes oder ständiges Frieren, Kälteempfindlichkeit
- Gewichtszunahme
- Langsamer Pulsschlag
- Müdigkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis
- Kalte, trockene Haut, Haarausfall
- Muskelschwäche
- Konzentrationsstörungen
- Depressive Verstimmung
- Verstopfung
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose):
Die Schilddrüsenüberfunktion ist durch die vermehrte Produktion von Schilddrüsenhormonen gekennzeichnet.
Die Symptome bei einer Überfunktion der Schilddrüse können unter anderem sein:
- Vermehrtes Schwitzen
- Gewichtsabnahme
- Schneller Pulsschlag, Herzrasen
- Höherer Blutdruck
- Händezittern
- Muskelschwäche
- Innere Unruhe
- Schlaflosigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Häufigerer Stuhlgang, Durchfall
Hashimoto-Thyreoiditis:
Die Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis) ist die häufigste Erkrankung im Erwachsenenalter, die zu einer Schilddrüsenunterfunkion führt. Ursache ist eine Fehlregulation des Immunsystems. Es bilden sich Antikörper im Blut, die sich gegen das körpereigene Schilddrüsengewebe richten und zu einer entzündlichen Reaktion in der Schilddrüse und damit zu einer Störung der Schilddrüsenhormonproduktion führen.
Bei einem Teil der Patienten kommt es zu einer Vergrößerung der Schilddrüse (daraus folgt eine Hyperthyreose), bei einem anderen Teil der Erkrankten wird die Schilddrüse im Lauf der Zeit kleiner (daraus folgt Hypothyreose), manchmal wird die Hormonproduktion dauerhaft eingestellt.